BAD GOISERN - 9.6. bis 13.6.2010


Endlich hat sich der Sommer eingestellt - der Frühling ging irgendwo im Dauerregen des Mai verloren - und die Wettervorhersage prognostiziert Temperaturen weit über 30 Grad für die kommenden Tage. Genau richtig, um Bad Goisern wieder einmal einen Besuch abzustatten. Schnell sind unsere sieben Sachen im Wohnmobil verstaut, der Kühlschrank mit allem Nötigen (und Unnötigen) gefüllt und auf geht es zum Parkplatz des Berghofes am Predigtstuhl. Dieser Parkplatz liegt auf knapp 1000 Meter und die Temperatur ist hier oben ein klein wenig angenehmer als drunten im Tal. Kaum angekommen geht es auch schon los zur ersten Wanderung auf die Hütteneckalm. Es sind noch erfreulich Wenige unterwegs und so wird die traumhafte Ruhe lediglich durch das Glockengeläut der auf den Almen grasenden Kühe unterbrochen. Nach Querung eines Felssturzes erreichen wir nach 2 Stunden die Alm welche bereits von der Kaiserin Sisi besucht wurde. Auf der Hütteneckhütte geht es hoch her - zu laut für uns angesichts der beschaulichen Natur. Weit schweift der Blick ins Land, von den saftigen Almböden bis hin zum majestätischen Dachstein mit dem markanten Gletscher. Wir treten den Rückweg an und beenden nach einem herzhaften Abendessen (Linseneintopf) den Tag. 

 
 
 

Nach einer wunderbaren, sternenklaren Nacht geht es bestens ausgeschlafen diesmal nicht hinauf sondern hinunter. Denn einige hundert Meter unterhalb des Berghofes liegt die ewige Wand, ein in den senkrechten Felsen gehauener Weg. Ein eindrucksvoller Weg ist hier aus dem Felsen gesprengt worden, breit und gut gesichert. Spektakulär sind die Blicke über das Tal zum Dachstein. Nach dem ersten Tunnel beginnt ein Klettersteig, der lediglich aus Stahlstiften und einem Seil zu bestehen scheint, und der scheinbar ins Nichts führt. Unsere Kletterambitionen halten sich jedoch in Grenzen. Wir lesen hingegen die überall angebrachten Erklärungen zu den alten Sagen und wissen nun alles über Drachen, Prinzessinnen und arme Försterstöchter. Den Rückweg treten wir über die Straße an, eher unspektakulär, aber angesichts der mittlerweile sehr hohen Temperaturen die weniger schweißtreibende Alternative. So gelangen wir über einen kleinen Umweg wieder zu unserem Parkplatz. Als sich in den Abendstunden noch keine richtige Müdigkeit einstellen will werden noch einmal flugs die Wanderschuhe geschnürt und auf geht es zur Rossmoosalm. Das Wanderwegenetz ist hier wirklich beeindruckend. Von langen Wanderungen bis zum 1stündigen Kurztrip liegt praktisch alles vor der Wohnmobiltür. Nachdem wir den Kühen auf der Rossmoosalm noch eine gute Nacht gewünscht haben genehmigen wir uns auch eine solche. Wieder umfängt uns die absolute Stille und Dunkelheit und wir schlafen den Schlaf der Gerechten.

 
 

Nach einer Runde Morgensport (aktives Erwachen - kann nur Jedermann und -frau empfohlen werden) fahren wir zum Wolfgangsee. Was wären ein paar Urlaubstage im Salzkammergut ohne Strobl einen Besuch abzustatten? Aber diesmal geht es nicht gleich nach Strobl sondern wir parken beim Gasthaus zur Wacht, wo wir immer schon mal einkehren wollten. Es ist kurz vor 11 Uhr und natürlich viel zu früh zum Essen. Direkt beim Gasthof beginnt der Hoferriedlweg welcher zuerst steht's bergauf tief in den Wald hinein führt und auf dem man dann nach ca. 2 Stunden genussvollen Wanderns schlussendlich in Weissenbach bei Strobl wieder die Zivilisation erreicht. Von hier geht es dann immer an der Ischl entlang zurück zum Gasthof zur Wacht. Jetzt ist die richtige Zeit für ein deftiges Essen! Also her mit den Salatteller zur Vorspeise und dem Bradlpfandl. Puhhh - der Salatteller hätte eigentlich völlig gereicht! Der Organismus konzentriert sich von nun an nur mehr aufs Verdauen und entzieht den Muskeln die Kraft. Wir fahren nach Strobl, beziehen den Parkplatz bei der Schule, legen eine Erholungspause ein und schwören uns, nie mehr solche Mengen zu Mittag zu essen. Am späteren Nachmittag unternehmen wir noch einen kurzen Ausflug zum Bürgelstein. Beim Rückweg entdecken wir eine ausgewachsene Ringelnatter welche unseren Weg kreuzt. Zum Abschluss des Tages gönnen wir uns noch ein Eis (ja, passt schon wieder rein) und kommen zum wiederholten Mal zu der Auffassung, dass Strobl am Wolfgangsee einen ganz besonderen Reiz auf uns ausübt.


Die Nacht war sehr warm. Was doch so ein paar hundert Höhenmeter ausmachen. Bevor es heute wieder nach Hause geht unternehmen wir noch die Wanderung entlang der Ischler Ache. Direkt beim Ende des Sees beginnt eine immer der Ache folgende Genusswanderung. Wie lange man wandern will bestimmt man selbst. Immer wieder überspannen kleine Brücken den Bach und so kann man jederzeit auf die andere Seite wechseln um den Rückweg anzutreten. Wir entscheiden uns für die lange Version (ca. 12 km) und zusammen mit der Morgenrunde um den Bürgelstein (aktives Erwachen!) können wir mit unseren sportlichen Aktivitäten besonders Angesichts der mittlerweile recht hohen Temperaturen durchaus zufrieden sein. 

Fazit: Der alte Goethe hatte schon recht als er fragte: "Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nach?" Für uns liegt es quasi vor der Haustür!